Rise of the Tomb Raider war schon mal perfekt. Im Laufe der Zeit sind jedoch einige DLCs erschienen, die ihre eigenen Achievements mitbrachten. Das ist eigentlich schön, weil ein gutes Spiel erweitert wird. Nervig ist allerdings, wenn manches davon nicht so funktioniert, wie es soll. Der Co-Op-Modus für die Expeditionen funktioniert z.B. nur, wenn man sich die neuste Beta des inzwischen über vier Jahre alten Spiels herunterläd. Auch der neue Schwierigkeitsgrad Extrem-Survivor, bei dem ausschließlich an Lagerfeuern gespeichert werden kann, geht an die Nieren, wenn hackelige Sprünge schiefgehen, Fallen aus dem nichts auftauchen oder man in Zwischensequenzen stirbt, weil man Sekunden vorher von einem Brandpfeil beschossen wurde.
Nichtsdestotrotz ist Rise of the Tomb Raider für mich ein Spiel, mit dem man auch heute noch viel Spaß haben kann. Es hat eine gute Geschichte, eine gute Mischung aus Sammeln und Erleben und einen guten Umfang. Und mit gut meine ich eigentlich sehr gut, weil einem im Spiel nichts davon nervig, unnötig oder unplausibel vorkommt. Ich habe viele schöne Sachen wiederentdeckt, die ich schon wieder vergessen hatte. Besonders das Ende ist mit dem Credits-Song auf Bond-Niveau wirklich angenehm rund.
Mit dem neuen PC ist auch die Grafik richtig schön. Wetter-, Wasser und Licht-Effekte sind wirklich beeindruckend und die Vielzahl an Schauplätzen sorgt für Abwechslung. Für mich ist Rise of the Tomb Raider das beste Spiel der gesamten Serie.
Das Highlight des erneuten Spielens war allerdings mein erster wirklicher Kontakt zur Steam-Community. Um Spieler für den Co-Op-Modus zu finden, schrieb ich einen Forumseintrag, der innerhalb kürzester Zeit oft beantwortet wurde. Die Auswahl der Spieler reichte dabei von Bayern über Indien bis nach Südkorea. Weil sie zuerst schrieb, entschied ich mich passenderweise für eine Engländerin, die sich später sogar als Archäologin herausstellte. Statt des erwarteten einem Tag, verbrachten wir die ganze Woche im Voice-Chat auf der Jagd nach den Achievements. Dinge, für die das Internet gut sind: Sich mit Leuten von überall auf der Welt mit den gleichen Interessen vernetzen.