Dark Souls ist kein gewöhnliches Spiel, Dark Souls ist anders. Dark Souls holt den Spieler nicht ab. Dark Souls nimmt einen nicht an die Hand und erzählt eine Geschichte. Dark Souls ist extrem schwer und im wahrsten Sinne des Wortes ein Hardcore-Spiel. Die einen mögen das, andere finden es scheiße. Fest steht: Ich hab’s durch.
Gut 200 Stunden stecken in dem Spiel und damit dürfte klar sein, dass ich zu den Leuten gehöre, die das Spielprinzip mögen. Das Spielprinzip, was auch immer das in Dark Souls ist. Als menschliche Hülle wird man in die Welt geworfen und sucht sich aus NPC-Aussagen und Item-Beschreibungen die Story zusammen. Der erste Gegner den man trifft, bringt einen mit ziemlicher Sicherheit ersteinmal um die Ecke – wenn man das nicht vorher schon selbst fertig bringt. So ziemlich alles in Dark Souls bringt einen um. Manchmal absehbar, manchmal völlig überraschend. Gäbe es einen Kill-Counter, er wäre bei mir vermutlich fünfstellig.
Aber woher kommt die Motivation weiterzumachen? In erster Linie ist die Welt eine der besten, die ich je in einem Computerspiel gesehen habe. Alles hängt zusammen. Man sieht alles. Wenn man durch das erste Gebiet strapft und sich aufmerksam umguckt, hat man die Hälfte aller vorhandenen Gebiete zumindest schon mal gesehen. Sieht man am Horizont einen Turm, in der Ferne einen See oder tief in einer Schlucht ein Feuer – man kann sich sicher sein, diese Dinge im Laufe des Spiels zu besuchen. Es ist ein tolles Gefühl zu entdecken wie alles zusammenhängt.
Ein weiterer Punkt sind die Seelen. Für jeden getöteten Gegner erhält man Seelen, die wichtigste Ressource in Dark Souls. Stirbt man, fallen alle Seelen auf den Boden und man startet beim letzten Feuer, an dem man gerastet hat. Man kann die Seelen wieder einsammeln, wenn man den Ort erreicht. Stirbt man auf dem Weg dorthin, sind alle Seelen verloren. Es ist daher selten eine Option nach den meist frustrierenden Toden aufzugeben, schließlich muss man seinen Seelen zurückholen. Hab‘ ich erwähnt, das die bereits beiseite geschafften Gegner erneut im Weg stehen?
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Dazu kommt, dass der Rest des Spiels solide umgesetzt ist. Das Rollenspielsystem ist ausgefeilt, es gibt schönes Equipment, einen guten Soundtrack und viele Magic- bzw. WTF-Moments.
Außerdem ist Dark Souls bewegend. Den Spielverlauf neutral zu erleben ist nahezu unmöglich. Angst (um die Seelen bei jedem Schritt), Freude (nach endlich besiegten Gegnern), Frustration (bei häufigen Toden) und Wut (auf zu schwere Gegner) – Wenn man sich darauf einlässt, nimmt Dark Souls auf eine Gefühlsachterbahn mit, die es so in anderen Spielen kaum gibt.
Das Spiel ist schon relativ alt, man bekommt es im (Steam) Sale gerne mal unter 7€. Wer die Zeit hat, sollte es auf jeden Fall probieren.