Firewatch

Eines meiner Weihnachtsgeschenke dieses Jahr war ein Steam-Gutschein. Das neu gewonnene Guthaben konnte ich unmittelbar beim Weihnachtssale in zwei Indie-Spiele investieren, die auf meiner Wunschliste-Liste standen und wie so viele andere Spiele auch dramatisch reduziert waren. Eines davon ist Firewatch.

Firewatch ist ein wundervolles Spiel! Am Anfang wird über Text die Geschichte der Hauptfigur und seiner Frau erzählt. Mittels Dialogoptionen kann die Geschichte behutsam beinflusst werden, der eigentlichen Tragik der Geschichte kann man jedoch nicht entfliehen. Gegen Ende des Intros findet man sich in der Ego-Perspektive der Hauptfigur in einen Nationalpark wieder. Um der Situation um die Frau zu enfliehen, hat sich die Hauptfigur zur Saisonarbeit weit entfernt von jeglicher Zivilisation entschieden. Die Aufgabe: Feuerwächter.

Als Guide in der wunderschön in Szene gesetzten Einöde fungiert die Kollegin Delilah, die über ein Walkie-Talkie alle Fragen beantwortet. Das Spiel spielt sich, wie der Ausstieg, der es für die Hauptfigur sein soll: Ruhig, entspannt und friedlich. Dazu tragen besonders die comic-hafte Sonnenuntergangsgrafik und der stimmungsvolle Soundtrack bei. Doch dann passieren merkwürdige Dinge im Nationalpark…

Firewatch beschäftigt für ungefähr 10 Stunden, wenn man alles sehen und erleben will. Die Haupthandlung kann deutlich schneller abgeschlossen werden. Zum Ende hin spielt sich Firewatch wie die letzten Seiten eines spannenden Buches: Man möchte es nicht mehr weglegen bis sich der Spannungsbogen endlich auflöst und bis dahin am liebsten so schnell lesen, dass man die Handlung grade noch mitbekommt. Allerdings kommt dann das Ende. Und das ist… nun ja… zwiespältig. Es ist kein großes Hollywood-Ende, kein augenöffnendes Aha-Erlebnis. Es ist ein Ende, das den Spieler mit offenen Fragen zurücklässt und mich zunächst enttäuscht hat. Allerdings hat es mich auch dazu bewegt, länger darüber nachzudenken, das Spiel zu reflektieren und Youtube-Videos mit der Interpretation des Endes zu verschlingen. Und das macht es dann eigentlich wieder sehr gut, oder? Unabhängig davon, wie man diese Frage beantwortet, kann ich Firewatch für einen gemütlichen Abend bei unter 10€ auf jeden Fall empfehlen.

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